Heute bei den Oberbayrischen Meisterschaften im Rahmen des Wörthsee-Triathlons hat alles gepasst, das Timing des Trainings war perfekt. Ich habe bei meinem Triathlon-Jubiläum die Gunst der Stunde und der sehr guten Vorbereitung genutzt und meine Altersklasse und damit auch die oberbayrische Meisterschaft in der AK55 gewonnen.
Das Schwimmen begann sehr unruhig, ich habe im Gedränge der ersten Meter meine Schwimmbrille kurzzeitig verloren und genug Flüssigkeit für den Rest des Triathlons erwischt. Danach habe ich mich aber für den Rest des Schwimmens doch wieder zumindest etwas derrappelt und bin, ich sag mal, halbwegs passabel durchgekommen. Danach aber begann der Spaß!
Auf dem Rad bin ich die 40 km mit 360 Höhenmetern volles Risiko auf „entweder oder“ gefahren, verdammt hoch im Puls und ziemliche Belastung in den Beinen. Ich wollte einfach die nicht ganz so gute Schwimmzeit wieder kompensieren! Das hat super funktioniert und ich bin mit zwar schweren Oberschenkeln aber einem für mich äußerst guten 37er Schnitt zufrieden in die Wechselzone gekommen.
Bei dem gut 10km langen, welligen Lauf (knapp 100 Höhenmeter) auf schönen und schattigen Waldwegen, war ich die ersten 5km mit wechselnder Führung mit einem Mitkonkurrenten um den AK-Sieg zusammen. Irgendwie wollte ich es nicht auf einen Endspurt kurz vor dem Ziel ankommen lassen und bin von KM 5 bis 8 auf Risiko gegangen und „ all-out“ gelaufen. Das tat zwar weh, hat mir aber, wie ich in einer engen Kurve zurückblickend gesehen habe, viele Meter Vorsprung gebracht. Tat das gut! Gerade wollte ich etwas Luft holen und den Erfolg der Aktion genießen, als ich deutlich vor mir noch einen Athleten sah, der wahrscheinlich auch in meiner Altersklasse am Start war. Scheibenkleister! Nix mit Ruhe!
Ich hab mich dann an ein Tempo-Training vom Running Company Laufcamp auf Lanzarote erinnert: 4 mal 1800m, welliges Gelände. Beim vierten Lauf so nach gut 1km war ich total platt, alles tat weh, die Oberschenkel brannten, keine Luft, nix ging mehr. Ich wollte damals den Rest solide auslaufen, als du mit lockerem Schritt von hinten mit der Ansage kamst „da vorne ist der Jens, keine 50m vor uns, auf den laufen wir jetzt auf“. Du immer einem halben Meter vor mir das Tempo anziehend, ich mit brennenden Oberschenkeln hinterher und tatsächlich wir haben ihn eingeholt. Dieses „Video“ habe ich im Kopf gestartet, bin an den anderen Triathleten herangelaufen, mit möglichst viel Tempo vorbei, um ihm den Gedanken ans Dranhängen auszutreiben. Und so habe ich mit einigen Sekunden Vorsprung den Sieg in 2h 23min errungen.
Macht das Spaß, danke!
Andi