Yes, I did it, New York Marathon 2009 – Karin Bindig, Jahrgang 1971

Yes, I did it, New York Marathon 2009 – Karin Bindig, Jahrgang 1971
15. Dezember 2009 RC | Henrik

Yes, I did it, New York Marathon 2009

RUNNING Company Erfolgsgeschichte Karin BindigNew York Marathon 2009 – der Start steht kurz bevor. Eine Sängerin singt die amerikanische Hymne, dann folgt der Startschuss. Begleitet von Frank Sinatras „New York, New York“ setzen sich die Läufer in Bewegung. Als die erste Band spielt gibt es kein Halten mehr. Wir Läufer reißen die Arme nach oben und bewegen uns im Takt zur Musik, klatschen die begeisterten Kinder ab und jubeln den Zuschauern zu. Eine unglaubliche Woge an Emotionen schießt durch meinen Körper.

Und was ist das? Von einer Sekunde auf die andere verstummen die Rufe und die Musik – wir haben Williamsburg erreicht. Hier herrscht eine gespenstige Stille. Die Meilen fliegen nur so dahin Kurz vor Queens herrscht eine regelrechte Volksfeststimmung, ein Gospelchor hat seinen Gesang vor die Kirche verlegt und begleitet uns mit dem Song „Oh happy day“. Mir stehen mehr als einmal an diesem Tag die Tränen in den Augen, und ich versuche krampfhaft alle dieser Bilder zu speichern.

Als ich die Brücke in Richtung Manhattan runterkomme bin ich mal wieder überwältigt von den Massen. Und da tanzt der kleine rote Herzluftballon: ich habe meinen Bruder in den Massen gefunden. Er fragt gleich, was er mir reichen kann, ich möchte einfach nur einen Moment stehen und ausruhen. Die Bronx streifen wir nur kurz, bevor es nach Harlem geht. Und wieder diese unglaublichen Menschenmassen. Dann nur noch 3 Meilen, knapp 5 km, ein Witz im Training, hier für viele eine harte Bewährungsprobe. Der Central Park hat es in sich. Auf diesen letzten 3 Meilen, kommt noch Mal richtig Höhenprofil zustande und ich rase förmlich dem Ziel entgegen, na ja mir kommt es zumindest so vor.

Ich genieße diese 3 Meilen. Die 5 Stunden sind nicht mehr zu schaffen und so kann ich auf den letzten Meilen wirklich alles aufsaugen. Je näher ich dem Ziel komme, desto mehr Menschen säumen die Strecke. Rechts und links stehen in Dreier-Reihen die Zuschauer und peitschen uns ins Ziel. Der Geräuschpegel ist fast unerträglich, meine Beine rollen und da ist sie die Ziellinie und da kullern sie die Tränen, und es durchströmt mich das warme Gefühl von Zufriedenheit und Glück. Gekrönt durch eine strahlende Helferin, die mir mit den Worten „You did it – Congratulations“ meine Medaille umhängt. Ein schweres Metallstück an einem orangefarbenen Band, welches ich stolz trage für 5:39.03 h harte Arbeit.

Es ist leider niemand hier, mit dem ich diesen besonderen Moment teilen kann. Jetzt will ich nur noch aus dem Gewühl raus. Und was sehe ich da? Dort steht Christine, mit der ich gemeinsam das Abenteuer Marathon gewagt habe. Was für eine Überraschung, selig fallen wir uns in die Arme und gratulieren uns zu dieser Leistung. Noch mehrmals werden wir uns sagen, was für eine tolle Zeit das letzte 3/4 Jahr gewesen ist und wie schön es war diesen Lauf doch gemeinsam gemeistert zu haben.

Wir haben alles richtig gemacht, es waren 42 harte Kilometer, aber danach geht es uns einfach nur gut und auch die körperlichen Wehwehchen halten sich in Grenzen, von Muskelkater fast keine Spur…

Ein ganz großer Dank an Bianca für 7 Monate virtuelle und persönliche Trainingsarbeit, Geduld und Motivation!
Ich würde es immer wieder so machen – und natürlich nur mit der Running Company!

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