Ich laufe Marathon!
Hat nicht jeder eine Liste, mit Dingen, die er irgendwann im Leben machen will? Bei mir war das Marathon. Und so beschloss ich, dass aus „Irgendwann“ Realität werden soll. Das Ziel erschien mir so groß und ich wusste: Allein schaffe ich das nicht. Also entschloss ich mich zu einem Laufcamp in Livigno mit der Running Company.
Im Laufcamp wurde mir klar, dass Laufen keine Einzelsportart sein muss. Mit der Running Company ist man Teil eines Laufteams. Das war eine super Erfahrung. Nach dem Laufcamp war ich so motiviert, dass Bianca mich jede Woche mit einem Trainingsplan unterstützt hat.
Ein Jahr habe ich mich für den Marathon in München vorbereitet und der Tag war einfach unglaublich. Dass ich einen Marathon laufe, habe ich erst ab km 29 so richtig realisiert und ab diesem Zeitpunkt war es einfach nur toll. Dauer-Grinsen im Gesicht, die Kilometer flogen nur so davon. Am schönsten waren die letzten 3 km. Dank der prima Renneinteilung konnte ich noch mal richtig Gas geben. Auf der Zielgeraden war sogar noch ein kleiner Sprint drin.
KM 1 bis 5: Meine Hightech-Uhr zeigt mir nicht die richtige Pace an. Ob ich den Hersteller verklagen kann? Na gut, dann laufe ich halt mit dem Pace-Maker für 4 Std. 30.
KM 10: Pacemaker hinter mir gelassen. André versucht mich zu bremsen, ich bin viel zu schnell. Aber wie soll man ohne Hightech-Uhr das geplante Tempo einhalten?
KM 18: Ich muss aufs Klo. Kurz ab ins Dixie? Besser nicht, das kostet unnötig Zeit.
KM 21: Mein Pacemaker überholt mich. Auf eine schlechtere Zeit als unter 4 St. 30. habe ich aber auch keine Lust. Menno!
KM 29: Länger als 29 km bin ich vorher noch nie gelaufen. Persönlicher Rekord!!!
KM 30: André verpasst mich in der Menge und muss mir mit Getränk und Gel hinterher sprinten. Ob ich langsamer laufen soll, damit er sich nicht so beeilen muss? Ach ne, ich lauf ja schon 30 km. Er wird mich schon einholen.
KM 30,2: Andre holt mich ein, ich bekomme Wasser und Gel. Ich laufe Marathon!!!
KM 32: Pacemaker 4 St. 30 überholt. Jawoll!
KM 33: Hab mir eine Blase gelaufen. André bietet mir ein Blasenpflaster an. Was soll ich denn in meinem Runner’s High damit anfangen?
KM 33,5: Bis km 40 ist’s nur noch eine Alsterrunde. Schon x-mal gelaufen, das schaffe ich hier auch.
KM 39: Alsterrunde fast geschafft, in zwei km wartet meine Lauffreundin Karin auf mich.
KM 41: Jaaaaa, Karin ist da!!! Marathon laufen ist suuuuper!
KM 42: Freudentaumel im Marathontor – rein ins Olypmiastadion.
KM 42,2: Schluss-Sprint. Ich lass mich doch auf den letzten Metern nicht mehr überholen!